Armutsbericht für Potsdam

Dass es einen geben muss, haben die Stadtverordneten gestern auf SPD-Antrag beschlossen. Was für einen, soll auf Vorschlag der Fachverwaltung im November entschieden werden: Sie soll erläutern, welche Parameter einbezogen werden, mit welchen Partnern er erstellt wird und wie schnell wichtige Daten ehrlicherweise erhoben und ausgewertet werden können.

„Gute Sozialpolitik muss nicht nur Armut bekämpfen, sondern sollte auch das Armutsrisiko in einer Kommune erkennen“, sagt Imke Eisenblätter, SPD-Fraktionsvorsitzende. „Da setzen wir an.“

Wir wissen bislang nicht viel über die Potsdamerinnen und Potsdamer, die mit ihrem Einkommen knapp über dem liegen, wo der Staat unterstützend eingreift mit Sozialhilfe oder Teilhabe. Es gibt viele Leute, die wenig verdienen, aber nicht zwangsläufig staatliche Unterstützung erhalten. Sie sind armutsgefährdet oder „relativ arm“, und haben es oft doppelt schwer. „Über die Gruppe wollen wir mehr wissen, um dieser Gefährdung nachhaltig entgegnen zu können und gezielt wirksame Hilfe und Unterstützung anzubieten“, sagt Imke Eisenblätter.

„Wir brauchen eine klare, saubere Datenlage“, unterstreicht auch Daniel Keller, Co-Fraktionsvorsitzender und dankt auch der Arbeiterwohlfahrt Potsdam: „Die AWO hat in ihren Veranstaltungsreihen auf bemerkenswerte Art und Weise auf das Thema Armut aufmerksam gemacht!“

„Im Mittelpunkt steht für uns insgesamt der soziale Zusammenhalt unserer Stadt“, verweisen Keller und Eisenblätter auf die rotgrünrote Kooperationsvereinbarung. Der Kampf gegen Armut steht dafür ganz oben auf dem Plan. „Wir werden dazu auf lokaler Ebene die beratenden und unterstützenden Netzwerke stärken, damit Armut keine Chance hat.“