Anträge der SPD-Fraktion für SVV im Juni

Potsdam. Für die kommende Stadtverordnetenversammlung bringt die SPD-Stadtfraktion zwei eigene Anträge auf den Weg. Zum einen soll der Fokus auf die psychosozialen Hilfsangebote der Landeshauptstadt Potsdam geschärft werden. Zum anderen soll geprüft werden, ob eine zusätzliche Überquerung im Bereich Breite Straße errichtet werden kann. Unser Anliegen für die nächste Stadtverordnetenversammlung: Vorsorge schaffen, bevor etwas passiert.

„Die letzten zwei Corona-Jahre haben viele Potsdamerinnen und Potsdamer schwer belastet, dies belegen auch die Zahlen der kürzlich vorgestellten COPSY-Studie für Brandenburg“, erklärt Tiemo Reimann, Fraktionsmitglied und praktizierender Psychotherapeut. „Wir sehen einen deutlichen Anstieg an Depressionen und Ängsten bei Kindern und Jugendlichen; insbesondere aus sozial schwierigen Familiensituationen. Ebenso stieg der Beratungsbedarf in sämtliche Beratungsstellen und therapeutische Einrichtungen. Gleichzeitig haben wir immer noch das Phänomen, dass psychosoziale Belastungen ein Tabuthema darstellt, über das man nicht öffentlich spricht. Die ‚Nummer gegen Kummer‘ oder das Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen sind bundesweit etablierte Hilfsangebote. Aber insbesondere die Potsdamer Instrumente wie die Potsdamer Telefonseelsorge und die neu eingerichtete Kinderschutz-Hotline müssen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden können. Deswegen fordern wir die Stadtverwaltung auf, mit relativ einfachen Lösungsvorschlägen für mehr Sichtbarkeit im Stadtgebiet zu sorgen. So sind für uns gerade die Infotafeln in den Straßenbahnen und Bussen ein probates Mittel, um möglichst viele Personen zu erreichen. Ebenso fordern wir eine bessere Sichtbarkeit auf der Website der LHP. Wer Hilfe sucht, muss sie schnell und einfach finden können.“

Dieser Antrag wird ebenfalls von der Fraktion DIE LINKE unterstützt.

Des Weiteren fordern wir die Stadtverwaltung auf, zu prüfen, ob nicht eine weitere Überquerungsmöglichkeit auf der Breiten Straße geschaffen werden kann. Dazu erklärt SPD-Stadtverordnete Grit Schkölziger: „Wer einmal vor dem Markt Center gestanden hat, sieht etliche Personen, die genau an dieser Stelle versuchen, über die viel befahrene und fünfspurige Breite Straße zu kommen. Das ist ein Gefahrenhotspot und die Wege zu Fußgängerampeln sind an dieser Stelle wirklich weit. Hier muss es eine einfache und unkomplizierte Lösung her. Ob das eine bedarfsgerechte Ampelanlage oder ein Fußgängerüberweg werden kann, muss die Verwaltung jetzt prüfen.“

Fraktionsvorsitzender Hagen Wegewitz ergänzt: „Nach der Rechtsprechung sind ca. 50 Meter Entfernung zur nächsten Fußgängerampel noch zumutbar. Der Weg parallel zur Westseite des Markt Centers ist ca. 120 Meter von der Fußgängerampel entfernt.; von der Ostseite des Markt Centers sind es ca. 90 Meter zur Ampel an der Schopenhauerstraße. Diese Umwege für eine gegenwärtige sichere Querung der Straße sind unzumutbar.“