Behutsame Stadtentwicklung

Potsdams Stadtbild hat in den vergangenen Jahren deutlich an Attraktivität gewonnen. Wir haben darauf geachtet, dass alle Stadtteile Potsdams entwickelt werden. Die städtebauliche Aufwertung und die Sanierung der Plattenbaugebiete waren und sind uns genauso wichtig wie die Sanierung der historischen Stadtkerne von Potsdam und Babelsberg oder die Entwicklung der Ortsteile im Norden der Stadt. Diesen auf die ganze Stadt gerichteten Ansatz werden wir auch in Zukunft verfolgen.

Unsere Stadt ist beliebt und viele Menschen möchten bei uns leben und arbeiten. Das ist ein Glück und zugleich unsere größte Herausforderung. Das Wachstum der Stadt muss umsichtig, sozial und mit Augenmaß gestaltet werden. Potsdam darf seinen besonderen Charme nicht verlieren.

Gleichzeitig mit dem Wohnungsbau müssen wir Kitas, Schulen, Sport-, Kultur- und Freizeitangebote, Verkehrswege, den öffentlichen Nahverkehr und Sportflächen rechtzeitig planen, zügig bauen und dabei auf ausreichend Freiflächen für Spielplätze, Erholung und Freizeit achten. Wir müssen auch Angebote für altersgerechtes und betreutes Wohnen schaffen.

Des Weiteren stehen wir vor ganz neuen Aufgaben. Die Herausforderung der Digitalisierung und ihre Chancen sind für alle Einwohner nutzbar zu machen, sei es bei der Verkehrslenkung oder der Einführung der Elektromobilität. Potsdam muss eine moderne Stadt des 21. Jahrhunderts werden.

  • Wir werden gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen ein integriertes Stadtentwicklungskonzept „Potsdam 2030“ erarbeiten, um einen neuen Wachstumskonsens herzustellen. Dabei geht es um die Frage, wie schnell Potsdam wachsen sollte, um seine Lebensqualität zu erhalten. Dieses Konzept wird offen sein für Veränderungen und die Menschen in Mittelpunkt stellen.
  • Wir werden neue Wohnquartiere schaffen und vorhandene so qualifizieren, dass sie modernen Anforderungen entsprechen und in Fragen der Mobilität, des Energieverbrauchs oder beim Breitbandanschluss zukunftsweisend sind. Wir werden dabei modernes Wohnen und Sozialverträglichkeit verbinden. Mit Krampnitz wird ein neuer, ökologisch anspruchsvoller, klimaneutraler und verkehrsarmer Ortsteil mit hoher Wohn- und Lebensqualität entwickelt, der zusammen mit Fahrland und Neu Fahrland einen Straßenbahnanschluss erhalten und mit grünem Strom versorgt werden soll.
  • Wir werden den Fokus auf lebenswerte und liebenswerte Stadt- und Ortsteile legen, die Sicherheit, Lebendigkeit, kurze Wege und eine vorausschauende soziale und räumliche Infrastruktur für Alle bieten. Dazu zählt für uns eine konkrete Planung für Angebote in den am stärksten wachsenden Stadt- und Ortsteilen im Potsdamer Norden. Wir unterstützen daher Überlegungen für eine weitere Zweigbibliothek und ein Bürgerhaus in Krampnitz. Wir prüfen die Realisierung eines Kiezbades für den Potsdamer Norden.
  • Wir werden die Stadt- und Ortsteilarbeit ausbauen, um den sozialen Zusammenhalt und das Miteinander in den Stadtteilen zu stärken. Die Netzwerkarbeit vieler kleiner Akteure sowie die zahlreichen Projekte in den Stadt- und Ortsteilen sind ein Mehrwert für das Zusammenleben vor Ort, die wir nachdrücklich unterstützen.
  • Wir werden Kitas, Schulen, Sportplätze, Kultur- und Freizeitangebote, Verkehrswege und den öffentlichen Nahverkehr ebenso schnell ausbauen wie den Wohnraum. Für die soziale Infrastruktur müssen Flächen planerisch gesichert oder angekauft werden. Denn unsere Wohngebiete sollen vielfältig und lebenswert sein. Dabei werden wir für ältere Menschen Angebote für altersgerechtes und betreutes Wohnen schaffen.
  • Wir werden Potsdams Mitte rund um den Alten Markt vollenden zu einem urbanen Stadtzentrum mit Wohnen, Gewerbe und Kultur, das einer Landeshauptstadt entspricht. 1990 haben wir die städtebauliche Grundsatzentscheidung zur Wiederannäherung an den historischen Stadtgrundriss getroffen. Wir wollen diesen Weg weiter gehen. Wir achten darauf, dass neben Gewerbe, Gastronomie und Kultur auch sozialer und altersgerechter Wohnraum in der neuen Mitte Platz hat. Der Wunsch einiger Wohnungsbaugenossenschaften, sich am Alten Markt zu engagieren, bestärkt uns in diesem Anliegen.
  • Wir werden unsere Infrastruktur modernen Anforderungen und Lebensweisen anpassen. Die Digitalisierung bietet große Chancen, das öffentliche Leben auch in Potsdam in den Bereichen Verkehr, Wohnen und Energieversorgung, Verwaltung und Wirtschaft, Bildung, Kultur und Gesundheit einfacher, angenehmer, umweltverträglicher und bürgernäher zu machen. Potsdam soll eine „Smart City“ werden. Dazu müssen gemeinsam mit den wissenschaftlichen Einrichtungen und den städtischen Unternehmen Zukunftskonzepte entwickelt werden, die Potsdam fit machen für das 21. Jahrhundert.
  • Wir werden ein Kooperationsprojekt „Wissenschaft und Stadt“ ins Leben rufen. Die Verbindung von Stadt und Wissenschaft, von Theorie und Praxis, ist in der Wissensgesellschaft von heute unsere große Chance für die Zukunft. In einem Kooperationsvertrag zwischen der Stadt, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollen anhand konkreter Aufgabenstellungen für die Stadt anwendbare Konzepte einer modernen Stadtgesellschaft im Wandel entwickelt werden. In einem ersten Schritt wurde eine Rahmenvereinbarung zum Thema Klimaschutz vereinbart, auf die wir aufbauen wollen.