Fließender Verkehr und moderne Mobilität

Unsere Straßen sind bereits heute überlastet. Wenn, wie erwartet, in den nächsten 10 Jahren weitere 30.000 Menschen nach Potsdam ziehen, werden auf unseren Straßen weitere tausende Autos fahren. Dem kann nur mit einem Paket an Maßnahmen begegnet werden.

Alle Verkehrsarten, ob Auto, Fußgänger, Radfahrer oder Bus und Bahn, sind für ein mobiles Leben wichtig, denn jede Verkehrsart wird für unterschiedliche Zwecke gebraucht. Um Staus, Lärm und Schadstoffe zu reduzieren, sollen in der Stadt Bus, Bahn und Rad Vorrang haben.

Damit dies gelingt, setzen wir auf die Verkehrsvermeidung durch kurze Wege zu Kitas, Schulen, Sportplätzen, Apotheken, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten sowie die Schaffung von Heimarbeitsplätzen. Wir setzen auf einen kostengünstigen, schnellen und zuverlässigen öffentlichen Nahverkehr. Und wir setzen auf den Ausbau der Radwege und die Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer.

  • Wir werden den öffentlichen Nahverkehr konsequent und behindertengerecht ausbauen. Im deutschlandweiten Vergleich haben wir bereits das viertbeste ÖPNV-Netz. Wir wollen das beste Netz daraus machen. Dazu zählen für uns die Ergänzung des auf den Hauptbahnhof ausgerichteten strahlenförmigen Netzes mit tangentialen Verbindungen zu den Bahnhöfen des Regionalverkehrs in Marquardt, Golm und ggf. Satzkorn sowie separate Busspuren und eine bessere Vernetzung der Stadtgebiete erreichen.
  • Wir werden die Einführung eines 365-Euro-Jahrestickets für die Region mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) verhandeln. Ein „Potsdam-Takt“, der speziell auf die Potsdamer Bedürfnisse ausgerichtet ist, soll komfortable Anschlüsse sichern und die Verkehrsarten optimal verknüpfen.
  • Wir wollen Verbesserungen in den Randzeiten als Ergänzung des Linienverkehrs, wie zum Beispiel durch Rufbusse, umsetzen.
  • Wir werden das Verkehrswachstum auch regional denken und planen. Wir wollen daher mit den Landkreisen und den Gemeinden in Potsdam-Mittelmark, Havelland und der Stadt Brandenburg an der Havel ein gemeinsames Regionalverkehrskonzept erarbeiten. Dazu gehört für uns auch die stärkere Zusammenarbeit der unterschiedlichen Verkehrsbetriebe.
  • Um Verkehr zu reduzieren, indem Arbeitswege gespart werden, unterstützen wir Initiativen für Home-Office Lösungen z.B. bei knapp 10.000 Arbeitsplätzen in der Stadtverwaltung und in den kommunalen Beteiligungen.
  • Wir werden den Bau eines weiteren Schienenstrangs nach Berlin voranbringen und unterstützen daher die Pläne für die Reaktivierung der „Stammbahn“ von Griebnitzsee über Zehlendorf nach Berlin-Mitte. Wir wollen den Zubringerverkehr zu allen Bahnhöfen in Potsdam verbessern.
  • Wir wollen mit der Bahn eine bessere Anbindung der Landeshauptstadt Potsdam an den überregionalen ICE-Verkehr erreichen.
  • Wir werden die Straßen mit anliegender Wohnbebauung sowie Straßen, in denen sich Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Seniorenheime befinden vom LKW- und Durchgangsverkehr entlasten, z.B. mit Durchfahrt-Verboten außer für den Lieferverkehr. Der Verkehr in den Hauptverkehrsadern soll flüssiger werden.
  • Damit Verkehr schneller, reibungsloser, einfacher und umweltfreundlicher funktioniert, werden datenbasierte Mobilitätskonzepte, Baustellenmanagement, eine Mobilitäts-App und Social Media-Angebote schneller bereitstellen. Softwarebasierte intelligente Ampelsysteme und bessere Stauinformationen auf Anzeigetafeln an den Stadträndern sollen den Verkehrsfluss verbessern.
  • Wir werden die Instandhaltung der vorhandenen Straßen und Brücken intensivieren, damit der motorisierte Individual- und LKW-Verkehr möglichst leise und zügig fließen kann. Den Neubau von Straßen werden wir dort unterstützen, wo es zu Ergänzung des Straßennetzes sinnvoll ist, wie bei der Verlängerung der Wetzlarer Straße bis in die Waldstadt oder die Nordanbindung von Golm.
  • Wir werden uns für Instandsetzung und Pflege der Geh- und Radwege, die auch behindertengerecht sein müssen, einsetzen.
  • Beim verbleibenden Individualverkehr setzen wir uns für nachhaltige Lösungen ein. Hierzu werden wir dafür sorgen, dass Carsharing sowie Möglichkeiten zum Aufladen von Elektroautos am Arbeitsplatz geschaffen werden. Dabei werden wir in unseren Kommunalunternehmen und der Stadtverwaltung beispielhaft durch die Schaffung von Parkplätzen mit Auflademöglichkeit vorangehen.
  • Der Kfz-Verkehr in der Innenstadt soll reduziert und das Radfahren auf Pflasterstraßen durch geeignete Bauweise erleichtert werden.