Sanierungsgebiete – und was dann?

Noch erhalten, schön, stadtbildprägend, aber unglaublich kaputt. Diese Charakterisierung traf 1989 auf Potsdams historische Bausubstanz genauso zu wie auf die vieler anderer Städte Ostdeutschlands.

Ein gutes Planungsinstrument für die schwierige Aufgabe um- und aufbauen, aber nicht tot sanieren ist die Ausweisung von Sanierungsgebieten. „Neun solcher Sanierungsgebiete hat Potsdam Anfang der neunziger Jahre festgelegt, darunter das Holländische Viertel, die Schiffbauergasse, die Potsdamer Mitte oder Babelsberg Nord und Süd“, erklärt Babette Reimers, SPD-Stadtverordnete im Stadtentwicklungsausschuss. „Wenn sie ihren Zweck erfüllt haben, das heißt, die Sanierung des Gebietes abgeschlossen ist, laufen sie aus und werden aufgehoben. Aktuell betrifft das zum Beispiel das Gebiet Am Obelisk und auch Babelsberg.“ Das ist eine schöne Nachricht, natürlich. Einerseits. „Aber wie können die sozialen Vorgaben der Sanierungssatzungen auch nach deren Auslaufen gesichert werden?“, bringt David Kolesnyk, auch Babelsberger Stadtverordneter, das Andererseits auf den Punkt.

Deshalb beauftragt die SPD die Verwaltung jetzt zu prüfen, wie die Ziele der Sanierungssatzungen, die unter anderem Mieterschutz und eine Preisdämpfung bewirken, auch langfristig gesichert werden können, ob mit Erhaltungs-, Milieuschutzsatzungen oder andere städtebaulichen Instrumenten.

„Wir wollen, dass wir nicht nur schön sanierte Altbauten haben, sondern dass auch in 20 Jahren noch Potsdamerinnen und Potsdamer in ihnen wohnen“, sagen Reimers und Kolesnyk gemeinsam.