SPD-Stadtfraktion setzt sich für stärkere soziale Gewichtung bei der Vermietung durch die ProPotsdam ein

15. September 2021

 

Nach Gesprächen der SPD-Fraktion mit der ProPotsdam und dem Oberbürgermeister Mike Schubert zur Lage am Wohnungsmarkt in Potsdam machen wir uns gemeinsam auf den Weg zur Einführung eines „Potsdam Bonus“. Damit ist eine Vermietungsrichtlinie für die ProPotsdam gemeint, die für die Vergabe der Hälfte der nicht belegungsgebundenen Wohnungen ein Punktesystem vorsieht. Dieses bezieht sozio-ökonomische Kriterien wie das Einkommen, Kinder, eine mögliche Pflegebedürftigkeit oder Behinderung, aber auch Kriterien des Ortsbezugs, wie den bisherigen Wohnsitz, die Arbeitsstelle oder das ehrenamtliche Engagement, ein.
Die Fraktionsvorsitzende Sarah Zalfen erklärt: „Wir erleben jeden Tag, wie angespannt der Wohnungsmarkt in Potsdam ist. Für junge Familien, für Alleinerziehende, für Haushalte mit mittleren Einkommen, für Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die nicht selten unsere Stadt durch ihre Beschäftigung in der Daseinsvorsorge lebenswert machen, wie Pfleger*innen, Feuerwehrfrauen und -männer oder Erzieher*innen, ist es zunehmend schwer, Wohnraum zu finden. Hier sind wir als Politik gefragt, Lösungen zu finden und der „Potsdam Bonus“ wird eine dieser Lösungen sein.“
Fraktionsvorsitzender Daniel Keller stellt fest: „Für uns als SPD-Fraktion hat das Thema Wohnen höchste Priorität. Unser Vorschlag wird einen Beitrag dazu leisten, dass die Lage am Wohnungsmarkt etwas entspannt wird und ich bin froh, dass wir bei diesem Thema mit Oberbürgermeister Mike Schubert einen entschlossenen Partner an unserer Seite haben. Neben dem Neubau von Wohnungen und dem Angebot von mietpreisgebundenen Wohnungen für WBS- und WBSplus-Empfänger durch die ProPotsdam möchten wir stärker als bisher soziale Faktoren gewichten. Wir sorgen dafür, dass durch die zahlreichen Wohnungen der ProPotsdam, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, eine gute Durchmischung unserer Quartiere gewährleistet wird. Dadurch, dass in unserem Modell Menschen mit einem Arbeitsplatz und einer langjährigen Ortsansässigkeit in Potsdam Vorteile bei der Vergabe von Wohnungen bekommen, wirken wir effektiv der Verdrängung aufgrund des knappen Wohnungsangebotes entgegen. Dabei können wir uns glücklich schätzen, dass wir durch die städtische ProPotsdam, welche rund 20 % der Wohnungen in Potsdam vorhält, aktiv zum Wohle der Potsdamerinnen und Potsdamer auf den Wohnungsmarkt vor Ort einwirken können.“

Nachdem der Vorschlag für einen „Potsdam Bonus“ heute vorgestellt wurde, steht in den kommenden Wochen die intensive Diskussion über die Ausgestaltung der Vermietungsrichtlinie an. Neben der Richtlinie, die für die ProPotsdam gilt, möchten wir dabei auch andere lokale private und genossenschaftliche Wohnungsanbieter*innen von unserem Konzept überzeugen. Die SPD-Fraktion wird daraufhin in der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung Anfang November mehrere Anträge zum Thema Wohnen einbringen.